Duplexsonographie
Die Duplexsonographie ist eine moderne Methode zur Untersuchung der Blutgefässe. Diese Methode kombiniert die Ultraschall Untersuchung der Gefässwand mit einer farbcodierten Darstellung und Dopplermessung der Geschwindigkeit des Blutflusses.
Die Darstellung der Gefässwand mit Ultraschall gibt wichtige Informationen über die Beschaffenheit des Blutgefässes: Grad und Ausdehnung der Arterienverkalkung, krankhafte Erweiterung (Aneurysma), Einengung oder Verschluss durch verkalkte Plaques und Blutgerinnsel (Thrombose), Funktion und Verteilung der Venenklappen, Hinweise auf eine bereits erlittene Venenthrombose (postthrombotisches Syndrom) sowie auf entzündliche Gefässwandveränderungen.
Diagnose der arteriellen und venösen Gefässkrankheiten
Die periphere arterielle Verschlusskrankheit (PAVK, Schaufensterkrankheit, Raucherbein) ist eine Erscheinungsform der Arterienverkalkung. Das Gefäss wird durch verkalkte Plaques eingeengt oder verschlossen, in der Folge entsteht eine Mangeldurchblutung in seinem Versorgungsgebiet.
Die arterielle Durchblutungsstörung der Beine macht sich beim Gehen bemerkbar. Nach einer Gehstrecke von unterschiedlicher Länge treten Beinschmerzen auf, die den Patienten zum Anhalten zwingen. Der Schmerz wird durch den Sauerstoffmangel in den minder durchbluteten Muskeln verursacht. Die Muskeln erholen sich nach einer kurzen Ruhepause und der Patient kann weiter gehen. Diese Beschwerden werden als Claudicatio intermittens bezeichnet und man kann sie mit den Brustschmerzen bei koronarer Herzkrankheit (Angina pectoris) vergleichen.
Die Duplexsonographie, elktronische segmentale Oszillographie und Dopplerdruckmessung des arteriellen Blutflusses sind nicht invasive Untersuchungsmethoden zur Abklärung der peripheren arteriellen Verschlusskrankheit.
Oszillographie
Die elektronische segmentale Oszillographie ist eine spezielle Untersuchung zur Abklärung einer arteriellen Durchblutungsstörung der Beine und Arme. Sie liefert wichtige Informationen über die Durchgängigkeit eines arteriellen Gefässsegmentes. Die abgeleiteten Kurven (Oszillogramme) werden mit der normalen Kurvenform verglichen. Wenn die Kurve stark abgeflacht ist oder gar eine Nulllinie darstellt, handelt es sich um eine schwere arterielle Durchblutungsstörung durch hochgradige Einengung oder Verschluss der Arterie.
Die akrale Oszillographie (Photo-Plethysmographie) ermöglicht eine präzise Beurteilung der arteriellen Durchblutung von Fingern und Zehen.
Doppler-Druckmessung
Die Doppler-Druckmessung ist eine schnelle und einfache Untersuchung. Mit einer speziellen Dopplersonde wird der Druck an den Knöchel – oder Handgelenkarterien gemessen und mit dem Blutdruck am Oberarm verglichen. Wenn der gebildete Quotient von der Norm abweicht, liegt mit grosser Wahrscheinlichkeit eine arterielle Durchblutungsstörung vor.
Kapillarmikroskopie
Untersuchung der kleinsten Gefässe des menschlichen Körpers (Kapillaren) am Nagelfalz. Es werden Anordnung, Zahl, Form und Grösse der Kapillaren beurteilt. Des Weiteren wird der Fluss der roten Blutkörperchen durch die Kapillaren beobachtet.
Bei vielen rheumatischen Erkrankungen und entzündlichen Gefässwanderkrankungen können krankhaft veränderte Kapillaren und Austritt von roten Blutkörperchen aus dem Kapillarbett (Mikroblutungen) festgestellt werden. Diese Veränderungen können dem Ausbruch der Grunderkrankung sogar jahrzehntelang vorausgehen und sind wichtige diagnostische Vorboten.